Hey du,
zum Einstieg heute mal ein kleines Quiz. Drei Geschichten aus dem Recruiting- Alltag – zwei sind wahr, eine ist gelogen. Welche glaubst du ist frei erfunden?
1. Ein Hiring Manager sagt: „2,3 in der Note? Das ist nicht exzellent. Tschüss.“
2. Ein Vorstand fragt im Interview: „Welchen Pizzabelag würden Sie nehmen?“
3. Eine HR-Leitung sagt: „Hobbys wie ‚trifft Freunde am Wochenende‘? Das passt nicht zu uns.“.
Klingt absurd? Leider war Nummer 3 kein Witz – das ist wirklich passiert, zudem Jemand mit einem Psychologie Studium. Nummer 1 auch kein Witz – Hiring Manager einer Strategieberatung, wo Noten durchas einen Bezug zu einem Anforderungsprofil haben, “aber” der Ton macht auch hier die Musik. Geschichte 2 hab ich selbst nicht erlebt, erzählte mir aber eine Teilnehmerin aus meinem Recruiting Training.
Und genau da sind wir beim Thema:
👉 Bauchgefühl im Recruiting – und warum es so gefährlich sein kann.
Dann geht es dir wie vielen – aber das kann sich ändern. In diesem Blog erfährst du:
- Wie du mit Anforderungsanalyse und strukturierter Interviewführung gezielt auf Eignung prüfst
- Welche Auswahlkriterien wissenschaftlich valide sind – und welche du ab morgen streichen solltest
- Wie du mit kognitiven Tests, Interviewleitfäden und kleinen Tools smarte Entscheidungen triffst
- Und warum gutes Recruiting günstiger ist als du denkst
🎯 Was wir brauchen: Struktur statt Sympathie
Gute Personalauswahl basiert nicht auf:
- nettem Smalltalk
- Hobbys im CV
- Bauchgefühl beim ersten Eindruck
- Noten allein
- Jahren im Job
Sondern auf valider Eignung. Und die bekommst du nur, wenn du dein Recruiting strukturiert und methodisch aufziehst.
❌ Häufige Fehler in der Personalauswahl – und wie du sie vermeidest
➡️ Wie treffe ich valide Einstellungsentscheidungen?
Viele Unternehmen nutzen Auswahlkriterien, die nichts über den späteren Berufserfolg aussagen. Studien zeigen: Die folgenden Faktoren haben nahezu null Aussagekraft:
- Alter
- Hobbys
- die reine Dauer/ Jahre der Berufserfahrung
- Interpretation von Lücken im Lebenslauf
👉 Diese Kriterien sind nicht nur wenig aussagekräftig, sie führen auch oft zu unbewussten Verzerrungen im Auswahlprozess – und damit zu Fehleinstellungen.
“Vereinfachte” Übersicht mit den Lernerkenntnissen aus der Wissenschaft:

💡 Tipp 1: Prüfe, was du im Gespräch wirklich erfährst – und was du nur annimmst.
💡 Tipp 2: Wenn du wissen willst, wie du Soft Skills im Gespräch wirklich prüfen kannst, nutze die STAR- oder SAI-Methode
🛠️ Praxistipp: Die SAI-Methode
Weg mit betreutem Vorlesen von Lebensläufen!
Wenn du z. B. Flexibilität prüfen willst, frag lieber so:
„Gab’s bei dir in den letzten 12 Monaten eine Situation, die wirklich herausfordernd war in Sachen Flexibilität?“
„Was genau hast du getan?“
„Was war das Ergebnis – für dich, fürs Team?“
Das ist die SAI-Methode (Situation – Action – Impact).
Und die liefert dir echte Substanz statt Vermutungen.
📋 Anforderungsanalyse – dein unterschätzter Gamechanger
Bevor du suchst, musst du wissen, was du suchst. Und zwar wirklich konkret.
Nicht: „mindestens 5 Jahre Erfahrung im Bereich XY“
Sondern: „Muss z. B. SEA-Kampagnen eigenständig aufsetzen & auswerten können“Was brauchst du fachlich, methodisch, kulturell?
Was ist „Must-have“ – und was „Nice-to-have“?
🎁 Tipp: Ich habe ein Template für Anforderungsanalysen, das ich dir gerne schicke – einfach kurz melden: sarah.boening@talentcentric.de
❌ Arbeitszeugnisse & Hobbys? Können weg.
- Arbeitszeugnisse? → Kaum Aussagekraft, hohe Verzerrung, kein internationaler Standard.
- Hobbys? → Zero Korrelation mit beruflicher Eignung (auch wenn’s noch so sympathisch klingt).
- Lücken im Lebenslauf? → Frag wertschätzend, nicht urteilend. Oder: frag gar nicht.
💡 Fokus: Kompetenz & Verhalten – nicht Vorurteile oder Bauchdeutungen.
🛠️ Tools, die dir helfen (auch als KMU)
- Kognitive Tests: Ab 25–30 € pro Durchführung möglich – auch für kleine Budgets
- Teilstrukturierte Interviews: mit Interviewleitfaden & Bewertungsbogen
- Interviewleitfaden-Checkliste: Fragetechniken wie Situation–Action–Impact (SAI)
📎 Fazit: Struktur spart Geld, Zeit & Nerven
Valide Personalauswahl bedeutet:
- Bewerber:innen professionell & fair prüfen
- auf relevante Skills & Verhalten achten
- Sympathie als Bonus sehen – nicht als Entscheidungskriterium
- fundierte Methoden statt Bauchgefühl einsetzen
Und ja: Das braucht Vorbereitung.
Aber lieber 2 Stunden gut vorbereitet – als 6 Monate mit der falschen Person.
Und ganz ehrlich: Es macht nicht nur mehr Sinn – es macht auch mehr Spaß. Weil du die richtigen Menschen findest. Und sie bleiben.
👉 Wenn du dir Unterstützung wünschst bei der Gestaltung valider Recruiting-Prozesse, Interviewleitfäden oder Eignungsdiagnostik:
📩 Willst du Templates, Checklisten oder meine Fragetechniken?
Meld dich gern bei mir auf www.talentcentric.de oder via LinkedIn – ich teile gern meine Praxis-Tools mit dir.
🎧 Zum Schluss: Noch mehr Input gefällig?
Wenn du noch tiefer eintauchen willst – inklusive konkreter Beispiele, praktischer Methoden und Aha-Momente – dann schau dir unbedingt diesen Talk an:
🎙️ People Culture Boosts – Bauchgefühl trifft Struktur: 5 Tipps für eine valide Personalauswahl
📚 Literatur-Tipp zum Vertiefen:
Prof. Dr. Uwe Kanning – einer der führenden Experten für Eignungsdiagnostik in Deutschland. Sein YouTube-Kanal liefert dir kurz & knackig wissenschaftlich fundierte Einblicke zu:
- Arbeitszeugnissen
- Hobbys im CV
- Interviews & Beurteilungsverzerrung
- Bewertungsportalen wie Kununu & Co.
🔎 Einfach bei YouTube suchen: „Uwe Kanning Eignungsdiagnostik“ – oder klick dich direkt rein:
👉 https://www.youtube.com/@Prof.Kanning
Bis bald – und viel Erfolg
Deine Sarah
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