Glas Wasser & Körpersprache: Psychotricks im Interview – oder echte Wertschätzung?

Sarah Böning
1. Juni 2025 - Lesedauer: 2 Minuten
Sarah interviewt eine Person, die ein Glas wasser vor sich stehen hat. Thema ist Glas Wasser & Körpersprache Psychotricks im Interview – oder echte Wertschätzung
Lesedauer 2 Minuten

Hey du,

wusstest du, dass selbst ein einfaches Glas Wasser im Bewerbungsgespräch eine „versteckte Botschaft“ sein kann? 🤯


Ich kenne das selbst zum Glück gar nicht! Kürzlich wurde ich dazu von einer Journalistin interviewt – und die Zitate kamen dann mitunter in die Süddeutsche Zeitung, Münster Zeitung, Merkur und weitere. Darin geht’s um Psychotricks im Jobinterview – von bewusst eingesetzten Pausen über starre Blickkontakte bis hin zur klassischen Falle: „Darf ich Ihnen ein Glas Wasser anbieten?“

Und plötzlich wurde mir klar: Wie viele Gespräche laufen eigentlich noch nach diesem Macht-Drehbuch ab – und wie fühlt sich das für Bewerber*innen an?

„Tricksen“ oder Vertrauen?

Laut dem Artikel sind viele dieser Interviewmethoden darauf ausgelegt, Verunsicherung zu erzeugen – bewusst oder unbewusst.

Das Ziel? Herausfinden, wie jemand auf Druck reagiert. Oder sogar: wer die „Oberhand“ im Gespräch hat.Klar, ich verstehe, dass man unter Stress mehr über Menschen erfährt. Aber ganz ehrlich:
Wollen wir wirklich Menschen einstellen, weil sie cool bleiben, wenn man ihnen mit Schweigen begegnet?
Oder weil sie es schaffen, ein Glas Wasser nicht anzunehmen, um nicht „unterlegen“ zu wirken?

Wenn wir Interviews auf Augenhöhe führen würden…

Dann würden wir:

  • Fragen stellen, die zur Rolle passen.
  • Atmosphäre schaffen, in der sich Menschen zeigen dürfen.
  • Wertschätzung über Unsicherheit stellen.
  • Zuhören, statt zu beobachten, wie jemand schwitzt.

Ein gutes Gespräch entsteht doch nicht durch Taktik – sondern durch echtes Interesse. 🧡

3. Die 3 magischen Fragen, die jedes Job Posting beantworten sollte

  • Wozu gibt es die Rolle? (Was ist ihre Wirkung?)
  • Was ist das Besondere im Team / der Kultur?
  • Was kann ich lernen oder mitgestalten?

Wenn du diese drei Fragen konkret und ehrlich beantwortest, wirst du merken: Du ziehst plötzlich Menschen an, die wirklich Lust auf die Aufgabe haben – und nicht nur einen Job suchen.

3 Gedankenanstöße für fairere Interviews Struktur und Sprache: Bitte keine 08/15-Formate mehr!

🟠 Verzichtet auf die Show.
Kein Theater, keine Verhör-Atmosphäre. Interviews sind kein Casting, sondern ein gegenseitiges Kennenlernen.

🟠 Erklärt den Ablauf.
Was passiert wann? Was ist das Ziel? So schafft ihr Transparenz und Sicherheit – und das wirkt Wunder für die Gesprächsdynamik.

🟠 Sprecht über eure Werte.
Was ist euch wichtig im Team? Wie arbeitet ihr zusammen? Erzählt von euch – das lädt auch euer Gegenüber dazu ein, sich zu öffnen.

Worte zum Ende hin…

Ich finde: Wir dürfen aufhören, Menschen mit bewusst eingesetzten Tricks aus der Reserve zu locken. Wer heute interviewt, hat die Chance, Vertrauen aufzubauen statt Stress zu provozieren. Und genau das ist entscheidend für die Candidate Experience.

Denn am Ende erinnern sich Bewerber*innen nicht nur an den Inhalt eines Gesprächs – sondern vor allem an das Gefühl, das ihr ihnen mitgegeben habt.

Also: Glas Wasser? Gerne! Aber bitte nicht als Trick. Sondern einfach, weil man gerne gute Gastgeberin ist. 😊

Bis bald und danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Artikel zu lesen. Wenn du selbst solche Interview-Fallen erlebt hast – oder eine gute Idee hast, wie man’s besser macht – meld dich gerne bei mir!

Hier gehts zu dem Zeitungsbeitrag: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/glas-wasser-annehmen-psychotricks-im-jobinterview-wie-gehe-ich-damit-clever-um-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250318-930-407747 

Herzliche Grüße
Sarah


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