Vorweg herzlichen Dank fürs Weiterlesen…hiermit folgt Teil 2 zum Thema Bewerber Kommunikation.
Viele sagen manchmal, “hübsche” Eingangsbescheide ist ja noch die leichte Übung, das textlich nach den Werten des Unternehmens anzupassen. Doch was mit den Absagen? Daher geben wir dazu auch mal Impulse und Denkanstöße…
Wertschätzende “Absagen”
Absagen machen viele ungern und es gibt Recruiter, die das gerne hinauszögern. Augenhöhe bedeutet, zeitnah, transparent und einladend für die Zukunft im Kontakt zu bleiben. Absagen können so viel Wirkung bei Menschen hinterlassen, wenn wir sie wertschätzender aussprechen. Darüber wird dann auch im Netzwerk des Bewerbenden gesprochen (positive Mundpropaganda ist Gold wert!).
Auch eine gute Bewertung bei Kununu, Glassdoor und Konsorten ist positiv – und das trotz einer Absage. Schließlich heißt es nicht umsonst: Man sieht sich immer mehrmals im Leben.
Als Beispiel:
Angenommen, wir sagen einer 18-Jährigen Person für eine Ausbildungsstelle ab. Wer weiß, wo die Person in drei, vier, fünf, sechs Jahren stehen wird? Daher gilt es, Netzwerke und Community Building als ein wichtiges Puzzlestück beim Aufbau eines Talentpools zu bedenken.
Ein Beispiel für eine “bessere” Absage
Eine Absage könnte auch so aussehen:
Betreff: „Derzeit“ keine passende Position
Schönen guten Tag [Vorname],
vorweg möchten wir uns nochmal sehr für dein Interesse bedanken – dies wissen wir sehr zu schätzen.
Bei allen Positionen prüfen wir stets, wie die Profile am besten zueinander passen – von den Skills, von der bestehenden Teamstruktur und den nachhaltigen Faktoren einer Zusammenarbeit. Daher, auch wenn es sich hierbei um eine Bewerbung für eine gezielte Position ging, schauen wir immer auch nach links & rechts. Im Moment haben wir keine passende Position im Team, um deine Talente & Qualifikation ideal einzubinden bzw. deinen Erwartungen gerecht werden zu können. Unsere Betonung liegt auf “im Moment”. Daher freuen wir uns, wenn wir uns via Social Media vernetzen und uns bei der Entwicklung im Blick behalten. Bitte betrachte diese Entscheidung nicht als ein Werturteil über deine beruflichen und persönlichen Fähigkeiten und Qualifikationen.
Wir hegen die Philosophie, dass jedes Talent sein/ihr passendes Team findet und es sich hierbei um den Moment handelt.
Daher wünschen wir dir alles Gute auf deinem weiteren Weg und sagen, bis einst wieder?
Viele Grüße wieder im Namen des Teams von XY,
Fazit
Doch ist es überhaupt all die Mühe wert, sämtliche schriftlichen Texte in die Hand zu nehmen und je nach Kultur anzupassen, gegebenenfalls in verschiedene Sprachen zu übersetzen, ins Bewerbungsmanagement-System einzuspeisen und nochmal die rechtliche Brille aufzusetzen?
Wer Candidate Experience ernst meint: JAAAAA! → “Kommunikation ist der Schlüssel für mehr Augenhöhe.”
Entscheidend ist, wie die Worte und Texte bei Kandidatinnen und Kandidaten ankommen. Und darüber hinaus sollte auch überlegt werden, wie und wo die Kommunikation stattfinden soll. Per Video, Audio, auf Gmail oder auch dort, wo im Alltag kommuniziert wird, also beispielsweise auf WhatsApp, Signal, Telegram und anderen Kanälen. Die Art und das Medium der Kommunikation kann viel bewirken – bei Talenten, wie auch bei den Versendenden in HR-Abteilungen. Denn Hand aufs Herz: Verschickst du gerne „Leider müssen wir Ihnen mitteilen (…).
Mit freundlichen Grüßen“? Daher der Appell und das Plädoyer für mehr Augenhöhe an allen Stellen der Candidate Journey!
Denk mal drüber nach: Wie kommunizierst du aktuell im Bewerbungsprozess? Gibt es etwas, das du verbessern könntest?
Gute Kommunikation ist das A und O im Bewerbungsprozess. Ehrlichkeit, Schnelligkeit, Individualität, Klarheit und Wertschätzung sind die Schlüssel, um Bewerber für sich zu gewinnen und langfristig zu binden. Wenn du diese Prinzipien beherzigst, wirst du nicht nur schneller Mitarbeiter finden, sondern auch solche, die bleiben.
Wieder herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast und so hoffe ich, Impulse für dich & dein Unternehmen mitnehmen kannst.
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